Informationsschreiben Waldschutzinitiative 2024

Lieber Kunde,

angesichts der anhaltenden Trockenheit und Zunahme von Wetterextremen, insbesondere in unserer Region mit ihren sandigen Böden und geringem Niederschlag, möchten wir Sie über wichtige Maßnahmen zum Schutz Ihres Waldes informieren.

Aktuelle Herausforderungen: In vielen Teilen Deutschlands, einschließlich des Nürnberger Landes, haben Trockenheit und Wetterextreme zu großflächigen Waldschäden geführt. Besonders betroffen sind Bereiche mit dichten Beständen, wo Borkenkäfer und Windwurf zunehmend Probleme verursachen.

Was kann ich präventiv tun, um meinen Wald zu schützen?

Die Ressourcen im Wald sind begrenzt, daher benötigt jeder Baum genug Licht, Wasser und Nährstoffe, um sich gut zu entwickeln. In Wäldern mit zu dichtem Bestand gibt es eine große Konkurrenz um die Ressourcen was zu geringerem Wachstum, instabileren Beständen und geringerer Überlebenschance führt.

Der größte Schutzmechanismus der Fichte gegen den Borkenkäfer ist die Bildung von Harz, für dieses benötigt der Baum genügend Wasser, um die Einbohrlöcher zu verschließen und den Borkenkäfer abzutöten.

Bei zu dichten Beständen haben die Bäume nicht genügend Platz, um ihre Krone auszubreiten.

Verbesserte Lichtverhältnisse: Durch die Entfernung einiger Bäume erhalten die verbleibenden Bäume mehr Licht. Dies ist besonders vorteilhaft für die Schattenäste, die nun mehr Licht absorbieren können. In einer Studie zeigte sich, dass die Schattenäste von Buchen nach einer Auflichtung etwa 54 % mehr Licht erhielten.

Anpassung der Baumkronen: Die verbleibenden Bäume erweitern ihre Kronen durch die veränderten Lichtbedingungen und wachsen in die entstandenen Lücken hinein.

Förderung des Wachstums und der Gesundheit: Mit mehr Licht können sie Photosynthese effizienter betreiben, was zu einem stärkeren Wachstum und einer besseren Gesamtgesundheit führt.

Zusammenfassend bewirken Durchforstungen durch die Verbesserung der Lichtverhältnisse eine Steigerung des Wachstums, des Wurzelwerks und der Gesundheit der verbleibenden Bäume und fördern eine effizientere Anpassung der Baumkronen an ihre Umgebung.

Langfristige Strategie:

Naturverjüngung: Durchforstungen in Altbeständen ermöglichen die Schaffung von Lücken für Naturverjüngung, was langfristig die Kosten für Aufforstung reduziert. Es ist ratsam, später verschiedene Baumarten einzubringen, um das Bestandsrisiko durch eine größere Vielfalt zu minimieren.

Empfehlung: Um die Gefahren für Ihren Wald zu verringern, empfehlen wir, Bestände zu stabilisieren und erntereife Bäume zu entnehmen. Eine angepasste und vorausschauende Waldpflege ist der Schlüssel zum Erhalt und zur Stärkung unseres Waldes für zukünftige Generationen.

Bei Fragen oder für weitere Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Roman Reiter

Forstingenieur

Forstbetrieb & Holzgroßhandel

Holzreiter Nürnberg

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